Nachdem die Fortbildungsreise im letzten Jahr aufgrund von Corona leider nicht stattfinden konnte, haben wir dieses Jahr wieder für drei Tage die Koffer packen dürfen. Vom 20. – bis 22.10.2022 ging es in die deutsche Hauptstadt Berlin.
Am Donnerstagmorgen ging die Reise mit der ICE-Fahrt gemütlich los. Die insgesamt knapp 4,5 Stunden Fahrt mit bis zu 250 km/h haben wir mit ausreichend Verpflegung und vielen Gesprächen verbracht.
Im beeindruckenden Berliner Hauptbahnhof angekommen ging es direkt weiter mit der S-Bahn zur Haltestelle Zoologischer Garten. Von dort waren es nur ein paar Minuten zu Fuß zum Designhotel Motel One Upper West am Breitscheidplatz. Das Hotel ist in den ersten 18 Etagen des 118 m hohen, 2017 fertiggestellten Upper West Towers untergebracht und fällt mit seiner außergewöhnlichen Fassade direkt ins Auge.
Nach dem Einchecken ging es um 15 Uhr mit einer architektonischen Führung mit dem Thema „City West“ weiter. Baulich und architektonisch war das Stadtviertel mit seinen zahlreichen Besonderheiten sehr interessant, da der Wiederaufbau in West-Berlin in den Nachkriegsjahren anders als in den Osterberliner Stadtteilen verlief. Highlights waren hier das Ludwig-Erhard-Haus mit seinen Bogentragwerken, die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, das Bikini-Haus sowie die beiden Hochhäuser Zoofenster (Waldorf-Astoria) und Upper West. Neben den verschiedenen Fakten zu den Gebäuden ließ sich auch viel über die Geschichte West-Berlins lernen. Nach einem gemeinsamen Abendessen in einem der zahlreichen Restaurants in der Gegend ließen wir den Abend in der Skybar auf der 10. Etage des Upper West gemütlich ausklingen.
Am Freitagmorgen fuhren wir nach einem ausgiebigen Frühstück zum Alexanderplatz. Dort schauten wir uns die Baustelle der beiden neu geplanten Hochhäuser an. Besonders interessant war hier, dass für das neue Hochhaus ein Teil des Galeria-Kaufhauses rückgebaut wurde, indem ein Rechteck aus dem Gebäude herausgeschnitten wurde. Da aktuell noch Arbeiten an der Gründung im Gange waren, war die Tragstruktur des alten Kaufhauses gut erkennbar.
Weiter ging es nach Berlin Friedrichshain/ Prenzlauer Berg. Auf der Walter-Friedländer Straße wird aktuell ein Bauvorhaben der Berlinovo Grundstücksentwicklungs GmbH fertiggestellt, bei dem wir als Tragwerksplaner tätig waren.
Nach einem frei verfügbaren Nachmittag besuchten wir am Abend das Musical „Ku’damm 56“ im historischen Theater des Westens. Im Anschluss daran ließen wir den Abend erneut in der Skybar ausklingen.
Für den letzten Tag stand am Vormittag der Besuch des Olympiastadions Berlin auf dem Zettel. Um ein umfassendes Bild vom Stadion zu erlangen, nahmen wir an der „Exklusiven Technik-Tour“ teil. Diese führte uns in zwei Stunden quer durch das Stadion über die VIP-Räume, den Umkleidekabinen, den Technikräumen bis in die Dachkonstruktion. Das ursprünglich 1934-1936 gebaute Stadion wurde von 2000-2004 aufwendig umgebaut und modernisiert. Highlight der Tour war die Dachkonstruktion: eine auskragende leichte Kragarmkonstruktion in Stahlbauweise mit einer Membran-Dachhaut. Im Gleichgewicht gehalten wird das Dach über einen äußeren Betonring und 20 besonders schlanke Stahlstützen leiten die Last in die Gründung.
Nach der Stadiontour ging es wieder zurück zum Hotel und kurze Zeit später schon in den Zug zurück zur Heimat.
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