Sanierung eines Kulturdenkmals
- fping
- 27. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Umbau und Sanierung der ehemaligen Martinschule Kempen
Nach etwa zwei Jahren Sanierungsarbeiten konnte das unter Denkmalschutz stehende Gebäude der Martinschule in Kempen kürzlich fertiggestellt werden. Wir waren mit der Tragwerksplanung an dem Umbau beteiligt.
Im Fokus stand die Herstellung einer modernen und barrierefreien Lernumgebung, für die die digitale Infrastruktur und technischen Anlagen erneuert und ein Aufzug installiert wurde. Außerdem konnte der Energieverbrauch des Gebäudes durch die Sanierung gesenkt werden.

Erhalt des Bestandes: Bewahrung historischer Substanz
Besonderes Augenmerk lag auf dem Schutz und dem respektvollen Umgang mit der historischen Bausubstanz. Einige Elemente, wie die Parkettböden oder die Treppenanlagen aus Terrazzo konnten restauriert und im Zusammenspiel mit den modernen Neuerungen in Szene gesetzt werden. Unsere Planungen basierten auf dem alten Tragwerk des Gebäudes, das vollständig vorhanden war.
Das Gebäude der ehemaligen Martinschule wurde zwischen 1927 und 1929 als vierzehnklassige Volksschule nach einem Entwurf des Kempener Architekten Max Kiefer erbaut. Seit 2003 steht es unter Denkmalschutz und ist damit ein Einzeldenkmal der Stadt Kempen. Im Jahr 2021 kam ein dreigeschossiges Erweiterungsgebäude in Holzmodulbauweise hinzu, das gemeinsam mit dem Bestandsgebäude in L-Form den Schulhof einrahmt.

Das historische Schulgebäude besteht aus zwei Vollgeschossen, einem Dachgeschoss mit Walmdach und einem Kellergeschoss. Besonders ins Auge sticht der dreigeschossige Mittelbau, der dreiteilig mit großen Fenstern ausgestattet ist. Hier befand sich auch der straßenseitige Haupteingang, der allerdings nachträglich geschlossen werden musste.
Die Aufteilung im Innern des Gebäudes konnte ebenfalls erhalten bleiben: Ein Mittelflur trennt die Klassenzimmer voneinander und ein großzügiges Treppenhaus mit dreiläufiger Treppe verbindet die Geschosse.
Energetische Sanierung für eine umweltfreundliche Nutzung
Das denkmalgeschützte Schulgebäude wurde energetisch saniert, wobei gleichzeitig der historische Charakter und architektonische Stil erhalten blieb. Dazu gehörte die Erneuerung technischer Anlagen, die Dämmung des alten Dachstuhls, der Einbau von neuen Fenstern und die Installation einer modernen Heizungsanlage. Die umfangreiche Sanierung unter denkmalschutztechnischen Vorlagen stellte eine Herausforderung dar, die in Zusammenarbeit aller Beteiligten sehr gut bewältigt wurde.
Die energieeffizienten Neuerungen tragen nicht nur zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei, sondern sorgen auch für eine nachhaltige Nutzung des historischen Bauwerks für zukünftige Generationen.
Das Denkmal heute in neuem Glanz

Der sanierte Altbau konnte bereits wieder für den Schulbetrieb freigegeben werden. Das Gebäude umfasst nun 13 Unterrichtsräume, ein Selbstlernzentrum, einen Aufenthaltsraum und einen Verwaltungsbereich mit Büros und einem Lehrerzimmer. Die Sanitäranlagen wurden neu angeordnet, sodass es jetzt ein Lehrer-WC im Erdgeschoss und Schüler-WCs sowie Behinderten-WCs in den oberen Geschossen gibt. Durch eine Umnutzung der Aula im Dachgeschoss steht diese Fläche nun kreativen Unterrichtsfächern zur Verfügung. Des Weiteren erhielten das Dach- sowie das Obergeschoss einen zweiten Rettungsweg in Form eines außenanliegenden Fluchttreppenturms.
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