Die aus dem Jahr 1802 stammende Bockwindmühle in Tönisberg musste aufgrund von Beschädigungen und Fäulnis aufwendig saniert werden. Wir waren mit der Sanierung des Tragwerks beauftragt, die kürzlich abgeschlossen werden konnte. Nun ist die Mühle wieder begehbar und theoretisch sogar wieder zum Mehlmahlen nutzbar.
Die 1925 unter Denkmalschutz gestellte Bockwindmühle ist eines der wichtigsten Denkmäler der Stadt Kempen und Wahrzeichen von Tönisberg. Bis 1913 war sie noch in Betrieb. 1910 konnten größere Schäden repariert und der Bock erneuert werden. Die Bockwindmühle diente im Zweiten Weltkrieg als Luftbeobachtungsstand, wurde jedoch getroffen und schwer beschädigt und musste wieder instandgesetzt werden. Das feierten die Tönisberger mit einem Mühlenfest 1949 mit den Worten: „Die Mühle ist kein totes Gebilde, sie ist Heimat.“ Von 1968 bis 1973 wurde sie vollständig restauriert und neu errichtet, was ebenfalls mit einem Mühlenfest gefeiert wurde.
Die Mühle um 1950; Mühlenfest 1973
Für die Sanierung mussten die Flügel abmontiert und der Mühlenkasten vom Bock gehoben werden. Da der Bock aus Eichenholz von Fäulnis betroffen war, wurde dieser komplett neu aufgebaut. Auch der Hausbaum und der Hammerbalken mussten repariert und erneuert werden, da diese Bauteile von Schädlingen und Fäulnis befallen waren. Sie sind statisch maßgebende Bauteile, auf der der circa 30 Tonnen schwere Mühlenkasten aufliegt.
Vor einigen Wochen konnte der Mühlenkasten wieder auf den Bock gehoben werden. Dieser ist jetzt auch wieder drehbar, um die Flügel in den Wind zu stellen. Über eine Eichentreppe mit 24 Stufen kann die historische Mühle jetzt wieder begangen und besichtigt werden.
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